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Ta place à l’université
First-Generation Students lernen sehr früh, sich anzupassen. Sie müssen sich oft in unbekannten Umgebungen bewegen, implizite Regeln verstehen und sich zurechtfinden, ohne sich immer auf Beispiele und Vorbilder in der Nähe stützen zu können. Dadurch entwickeln sie solide Fähigkeiten wie die Suche nach Informationen, das Stellen der richtigen Fragen, Selbstständigkeit und das Vorankommen, auch wenn die Dinge nicht offensichtlich sind. Sie lernen, ihr eigenes Netzwerk aufzubauen, zwischen Familie, Studium und Beruf zu wechseln und sich auf verschiedene Menschen einzustellen.

Dieser Werdegang schult die Beobachtungsgabe, den Einfallsreichtum und das Durchhaltevermögen. First-Generation Students wissen, wie man aus wenig viel macht, wie man trotz Zweifeln engagiert bleibt und wie man Schritt für Schritt Fortschritte macht. All diese Fähigkeiten zählen, auch wenn sie nicht immer sichtbar sind oder anerkannt werden. Diese Kompetenzen sind ein wichtiger Teil deines Werdegangs und verdienen es, berücksichtigt und aufgewertet zu werden.

Akademische Selbstverständlichkeit und Erwartungen
Vielleicht fragst du dich trotzdem, ob du das Studium schaffen kannst, ob du überhaupt an die Uni gehörst oder ob du dort fehl am Platz bist? Es kann gut sein, dass du dich an der Hochschule fremd fühlst, weil einige Dinge nicht selbstverständlich und ziemlich neu sind, und niemand sie dir erklärt. Es ist oft schwer zu verstehen, wie die Hochschule funktioniert, welche ungeschriebenen Regeln es gibt, die Art und Weise, wie man am Unterricht teilnimmt, wie man sich «akademisch» ausdrückt oder wie man Fragen stellt. Es ist mehr eine Frage des Wie als des Was. Mach dir keine Sorgen, es geht dir wie vielen anderen Studierenden und du wirst es mit der Zeit verinnerlichen. Nimm dir Zeit, um dich an die Universität zu gewöhnen. Nimm an den sozialen Aktivitäten der Hochschule teil und lerne Leute kennen, um Erfahrungen auszutauschen.

Imposter-Syndrom
Vielleicht hast du das Gefühl, nicht gut oder klug genug zu sein, nicht dazuzugehören und die Angst, als Hochstapler*in entlarvt zu werden. Aber das stimmt nicht. Es hilft, sich vor Augen zu führen, dass dieses Gefühl viel mehr an akademischen Selbstverständlichkeiten und der mangelnden Diversität an Hochschulen liegt als an deiner eigenen Schuld. Geh also nicht zu hart mit dir ins Gericht, anerkenne deine Erfolge als deine eigenen Leistungen an und lass dich nicht davon abhalten, Chancen zu ergreifen oder nachzufragen, wenn dir etwas unklar ist.